Mutige Führung

Viele Veränderungen scheitern, weil sie mutlos angegangen werden. Wer etwas verändern möchte, muss Mitgefühl und Handlungsfähigkeit, Herz und Rückgrat, zusammenbringen. Oftmals fehlt es Führungskräften jedoch an mutiger Führung, wodurch sie zwar viel Aktivismus betreiben, jedoch kaum in die Transformation gelangen. Die mutige Führung kann uns helfen, dies zu ändern.

Mutige Führung

Anwendung

  1. Empathisches Vermeiden
    Viele Führungskräfte haben den Eindruck, mit ihren Mitarbeitenden „lieb sein“ zu müssen. Ihre Empathie hält sie davon ab, unbeliebte Entscheide zu fällen und in die Transformation zu kommen. Sie verwechseln oft Mitleid und Mitgefühl und können so nicht handlungsfähig bleiben.
  2. Mutige Führung
    In diesem Feld kombinieren Führungskräfte Herz und Rückgrat, Mitgefühl und Mut. In diesem Feld sind Führungskräfte bei sich, glaubwürdig, und können auch schwierige Entscheide fällen und umsetzen.
  3. Ineffizienter Aktivismus
    In diesem Feld tun Führungskräfte zwar so, als würden sie Dinge umsetzen – sie schaffen jedoch weder Nähe noch Resultate. Die Energie der Tätigkeiten verpufft weitgehend. Durch Aktivismus lähmt man ganze Bereiche anstatt sie zu transformieren.
  4. Indifferente Umsetzung
    In diesem Feld wird zwar umgesetzt und es werden Resultate erzielt. Jedoch gehen diese oft zulasten der Menschen und sind nicht wirklich nachhaltig.

Wie kann es Führungskräfte gelingen, ins Feld 2 der mutigen Führung zu gelangen? Rasmus Hougaard und Jacqueline Carter schlagen in ihrem Buch „Compassionate Leadership“ einen Weg in vier Schritten vor:

Schwungrad zur mutigen Führung
  1. Mitfühlende Präsenz
    Zuerst geht es darum, im Hier und Jetzt zu sein. Wer mit jemanden spricht, tut dies vorbereitet, klar und
    präsent. Er respektiert sein Gegenüber wie auch sich selbst. Seine innere Einstellung beruht auf einem + +.
  2. Mitfühlender Mut
    Behandeln wir sodann das Gegenüber als erwachsenen Menschen, der sehr wohl mit schwierigen Momenten umgehen kann. In anderen Worten: Behandeln Sie andere, wie Sie auch selbst behandelt werden möchten.
  3. Mitfühlende Offenheit
    Nennen Sie die Dinge beim Namen – knapp und bündig.
  4. Mitfühlende Transparenz
    Transparenz ist nicht gleich Offenheit. Wer transparent ist, erlaubt es Menschen, zu erkennen, was man denkt. Wenn Sie mitfühlende Transparenz anwenden, wissen die Menschen auch, was in unseren Herzen ist und macht das Unsichtbare sichtbar.

Simulieren Sie mit Ihren Coaches diesen Weg anhand konkreter Fallbeispiele, etwa anhand von schwierigen Diskussionen, die er/sie führen muss. Gehen Sie dabei behutsam die Schritte durch. Sie werden sehen: es wird für Ihre Kunden klarer und einfacher, mitfühlend und zugleich handlungsfähig zu werden.

Quellen

Hougaard, Rasmus & Carter, Jacqueline (2023):
Compassionate Leadership. How To Do Hard Things in a Human Way. Harvard Business Review Press. Boston.

Kline, Nancy (2009):
Time To Think. Listening To Ignite The Human Mind. Octopus Publishing Group. London.

Kres, Michael (2017):
Mutmacher: Unternehmen stärken durch mutige Führung. 3. Aufl. Wiesbaden, SpringerGabler.

O’Neill, Mary Beth (2007):
Executive Coaching With Backbone And Heart. A Systems Approach To Engaging Leaders With Their Challenges.
2nd edition. John Wiley & Sons, Inc. San Francisco.

Michael Kres
Michelle Nguyen

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